×

Warnung

JUser: :_load: Fehler beim Laden des Benutzers mit der ID: 44
Montag, 05. Mai 2014

Projektwoche 2014: Erste-Hilfe-Kurs mit Notfallübungen

Montagmorgen um 8 Uhr im Gymnasium Maxdorf: 26 angehende Ersthelfer treffen sich im Raum B110, um etwas über den menschlichen Körper zu lernen und was man tun kann, wenn mit diesem etwas nicht stimmt.

Natürlich soll das alles nicht langweilig und trocken sein, sondern spannend und interessant. Wie immer in der Schule eben. Eine große Herausforderung für die beiden Lehrerinnen, wobei Frau Schwab als Erste-Hilfe Ausbilderin des DRK für die medizinische Seite zuständig war und Frau Wilhelm als Lehrerin für Darstellendes Spiel insbesondere die Übungen und Rollenspiele begleitete.

Die wichtigsten organisatorischen Dinge wurden ja schon in der Auftaktveranstaltung donnerstags zuvor geklärt: Was essen wir Montagmittag und morgen Mittag und erst am Mittwoch? Was sollen wir anziehen und warum darf niemand Stöckelschuhe oder Flipflops tragen?

Am Montag wurde erst einmal eingestimmt: Wer muss helfen und was könnten Dinge sein, die einen bewegen, wegzusehen? Die Rettungskette wurde besprochen und alle waren sich einig: einen Notruf absetzen kann jeder. Also haben wir das geübt. In einem Rollenspiel wurde anhand verschiedener Notfallfolien das Absetzen des Notrufs nachgespielt und kurz das weitere Vorgehen besprochen. Die Erstversorgung, sowie Atemkontrolle und Pulskontrolle wurden genauso besprochen wie auch aneinander eingeübt. Danach wurde sich auf den Boden geworfen und die stabile Seitenlage trainiert. Hierbei zeigte sich, dass die Sanitäter des Schulsanitätsdienstes gut aufgepasst hatten: Alle konnten die Seitenlage vorführen und sicher auch Lehrerinnen stabil lagern.

Nach der Mittagspause, in der bei einem opulenten Gemeinschaftspicknick auch projektfremde Schüler (und Lehrer) verköstigt wurden, fand die erste Notfallübung statt. Im angrenzenden Wald war ein Flugzeug abgestürzt und zwei Patienten mussten versorgt werden. Einer davon hing noch mit seinem Fallschirm im Baum fest und der andere sah einer Kuh ähnlicher als einem Menschen…

In zwei Teams stellten sich die Teilnehmer der Herausforderung und versorgten mehr oder weniger gekonnt die Verletzten. Dabei wurde ihnen von Beobachtern der Situation genau auf die Finger geschaut und insbesondere das Erfassen der Situation, die Kommunikation untereinander und mit den Patienten, das Teamwork und die fachliche Sicherheit auf Beobachterbögen erfasst.

Anschließend folgte eine Aussprache, wobei die Projektteilnehmer sich gegenseitig konstruktives Feedback gaben, sich kritisch, aber auch lobend äußerten und überlegten, was man hätte besser tun können. Für großes Gelächter sorgte dabei die Irritation der Teilnehmer, die eine Kuh wiederbeleben mussten und auch die anschließende Diskussion über stabile Seitenlage an Teddybären war nicht ganz ernst gemeint.

Nach diesem ersten Tag waren alle erschöpft, aber munter und freuten sich auf den nächsten Tag. Dieser begann wiederum im Klassensaal, wo wir einiges über thermische Schäden (man kann an Kühlakkus Erfrierungen erleiden!), Vergiftungen (Maiglöckchen sollte man nicht essen) und die verschiedenen Schockarten (der so genannte Schock ist medizinisch gesehen gar keiner ;-) gelernt haben.  

Danach wurden die Herzkreislaufstörungen mit ihren Symptomen erläutert und es wurde der ultimative Notfall besprochen und die Herz-Lungen-Wiederbelebung an Puppen geübt. Auch hier zeigte sich, dass die Chancen, einen Herzstillstand zu überleben, am Gymnasium Maxdorf ziemlich gut stehen: Alle Teilnehmer haben die HLW vorschriftsmäßig 3 Minuten lang vorgeführt, inkl. Atemkontrolle und Atemspende.

Auf dem Weg zur zweiten Notfallübung haben alle Teilnehmer zu Mittag gegessen, was zu einer temporären Überfüllung des Dönerladens führte. Die zweite Notfallübung begann mit einer schauspielerischen Bestleistung eines Teilnehmers: Frau Wilhelm hatte als Lehrerin des
Darstellenden Spiels vorher mit den Patienten geübt und Jan Pfenning sowie Alina Latteyer spielten ihre Rollen hervorragend. Mitten in der Eisdiele erlitt Jan einen Herzinfarkt und dieses Ereignis wühlte Alina so auf, dass sie eine Kreislaufschwäche bekam und umfiel. Die erste Gruppe bemerkte dies zuerst nicht, die zweite war so verwirrt, dass sie den Notruf vergaßen und die dritte Gruppe wurde durch eine hysterische Mutter, glänzend gespielt von Annika Wütscher, dermaßen abgelenkt, dass Jan röchelnd das Atmen einstellte…

Dazu muss man aber sagen, dass Notfallübungen auch Belastungstests sind und niemals ideal verlaufen: Wenn alles glatt läuft, sagt der Spielleiter eine neuerliche Störung an, auf die reagiert werden muss.

Die anschließende Evaluation sorgte demnach auch für Nachdenken: Auch wenn man die Theorie gut beherrscht, ist eine reale Situation doch etwas ganz anderes. Man muss als Sanitäter sachlich und beherrscht reagieren, sich selbst und seine Gefühle unter Kontrolle behalten, dabei den Überblick über die Situation behalten und vor allem – sowohl mit den Kollegen als auch mit den Patienten  kommunizieren. Das war das Ergebnis der abschließenden Gesprächsrunde mit allen Teilnehmern und den beiden Lehrerinnen.

Da wir nun schon einmal in einer Eisdiele waren und es zum Glück sowohl Jan als auch Alina wieder gut ging, haben wir uns allen ein Eis gegönnt und sind dann wieder zur Schule gelaufen.  

Der Mittwoch stand im Zeichen der Präsentation: Frau Wilhelm loste mittels verschiedener Wäscheklammern Gruppen aus, die sich je einem Krankheitsbild widmeten: Schnittwunden, Platzwunden, offener Knöchelbruch und Selbstmordversuch durch einen Nagel (sic!) waren die Szenarien, die die Gruppen sich selbstständig ausdachten. Dazu wurden die Patienten mithilfe mitgebrachter Latexwunden professionell geschminkt unter Beachtung der szenarientypischen Symptome.  

Bei der Präsentation wurden die Theaterstücke der einzelnen Gruppen gezeigt, vom Unfall über die Erstversorgung bis hin zur Einweisung des Rettungswagens. Auch hier sorgten die lautstarken Störer für komödiantischen Klamauk, wobei die frischgebackenen Ersthelfer sehr viel selbstsicherer reagierten und die „Verwandten“ der Patienten sicher hinausbegleiteten. Alle Darsteller bekamen viel Applaus und positiven Zuspruch durch die anwesenden Gäste, darunter auch die SchulsanitätsAG der angrenzenden Realschule, die extra zum Besuch herüber gekommen war.  

Nach Abschluss des Projektes waren alle offiziellen Unterrichtsinhalte des Erste-Hilfe-Kurses gelehrt und obwohl sich niemand über zu viel Theorie beklagt hätte, waren doch die Anforderungen für die Ausstellung des offiziellen EH-Kurses problemlos erfüllt: Alle Projektteilnehmer haben noch vor den Ferien den Teilnahmeschein des DRK erhalten.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.