Sonntag, 20. Januar 2019

Der erste Auftritt

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Der erste Auftritt Der erste Auftritt SAF

Was fällt einem da als Erstes ein?

Vielleicht Lampenfieber, vergessene Texte - oder aber auch ein gelungener Auftritt, der das Publikum zum Toben bringt.

Diese Gedanken und viele andere schossen uns, 25 Schülerinnen und Schüler des Kulturkurses der 8. Klassen, durch den Kopf, als gleich in der ersten Kulturstunde am 9. August 2018 der Auftritt angekündigt wurde. Daraufhin probten wir immer wieder kleine unterschiedliche Szenen, lernten Fachbegriffe, deutliches Sprechen und das Umsetzen theatraler Mittel auf der Bühne.

Nachdem niemand ein zusammenhängendes Stück erkennen konnte, fragten wir, was wir denn für ein Stück präsentieren werden. Die Antwort war: Eine Szenencollage aus sechs Texten, welche mindestens dreimal von verschiedenen Gruppen ganz verschieden inszeniert vorkommen. Diese Collage wurde am Probentag so zusammengepuzzelt, dass alle zufrieden waren, geprobt, geprobt und schließlich generalgeprobt.

Und dann war er da: Der 11. Dezember, Tag der Aufführung. Schon bei der Ankunft in der Mensa war ein Großteil derer, die später auf der Bühne stehen und präsentieren sollten, aufgeregt, aber gespannt auf die neue Erfahrung, vor „Fremden" zu präsentieren. Die „Fremden" waren zwar zu diesem Zeitpunkt bereits zu geschätzt 60 % vertreten, was uns aber nicht davon abhielt uns aufzuwärmen und unseren Teamgeist heraufzubeschwören.

Nachdem wir uns hinter die Bühne begeben hatten, ging das Licht aus und wir auf die Bühne, um ein Standbild in Form eines Familienfotos zu stellen und brav der Begrüßung zu lauschen. Nach Beendung dieser Begrüßung wuselten wir über die Bühne und alle gaben nacheinander genau einen Satz von sich. Allerdings ergaben diese Sätze für den werten Zuschauer nicht wirklich viel Sinn.

Daraufhin verließen alle die Bühne bis auf einen, welcher den Übergang zur nächsten Szene bildete. Diese Szene wurde an Hand des Textes „Familienfoto" von Ernst Jandl inszeniert, genauso wie die nächste. Die nächsten Elemente unserer Szenencollage bildeten sechs Szenen zwischen Vater und Sohn mit dem Text „Fernseher" von Wolfgang Deichsel. An Hand der Texte „Am Ziel" (Wolfgang D. Schnurre), „Also dann" (Ronald D. Laing) und „Beim Mittagessen" (Wolfgang D. Schnurre) wurden elf verschiedene Szenen inszeniert und bei der Aufführung gut verteilt präsentiert.

Die drei „fünfter sein"-Szenen (Ernst Jandl) sind auch sehr unterschiedlich: Eine spielt in einer Art „Sekte", eine in einer Arztpraxis und eine spielt in der Kirche vor, während und nach dem Gebet.

Als Vorletztes wurden dann zwei anders inszenierte Szenen zum Text „Familienfoto" von Ernst Jandl auf die Bühne gebracht. Für die Abschlussszene verschwanden wir zunächst alle hinter der Bühne, um dann geschlossen erneut ein Familienfoto zu stellen. Nachdem der „Lichttechniker" mit den Scheinwerfern ein Blitzlicht imitiert hatte, ging das Licht ganz aus und wir hinter die Bühne, nur um dann Hand in Hand als Kette auf die Bühne zu laufen, um uns dann zu verbeugen.

Und genau das war der Moment, in dem wir wussten, warum es sich gelohnt hat, sich Szenen auszudenken, Texte zu lernen – und Kultur gewählt zu haben.

Joana Kuhn (8d)

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