"Platz für mindestens 400 hungrige Schüler"
Mensa am Maxdorfer Gymnasium ist fertig und offiziell eingeweiht – Gegessen wird dort ab dem kommenden Schuljahr
MAXDORF. „Ich hätte eigentlich Händels ,Wassermusik’ erwartet“, witzelte Landrat Clemens Körner (CDU) bei der Eröffnung der Mensa des G 8 Gymnasiums in Maxdorf. Seine Anspielung bezog sich auf die Wasser- und Schimmelschäden im Rohbau, die letztlich neun Monate zusätzliche Bauzeit kosteten. Die Baukosten betragen laut Kreisverwaltung rund 3,8 Millionen Euro.
Einzig der noch abgestellte Wasseranschluss erinnerte an das Ungemach des vergangenen Jahres. Aber das war kein sichtbarer Mangel. Stattdessen entdeckten die Gäste einen hellen, sehr freundlichen Raum mit viel Tageslicht von den Seiten und aus Lichtschächten in der Decke. Die Farben sind warm und tragen zur angenehmen Atmosphäre bei.In erster Linie soll der Raum während der Schulzeit als Mensa für 460 Schüler genutzt werden, möglich ist auch ein Zwei-Schichten-Betrieb und die Verdoppelung der Anzahl von Schülern, die verköstigt werden. Los geht es im nächsten Schuljahr mit 400 Schülern. Die finden alle im 600 Quadratmeter großen Speiseraum Platz. Der kann auch als Konzertsaal genutzt werden, dann sind es ohne Tische 560 Plätze. Die Akustik des Raumes sei entsprechend ausgelegt, sagte Innenarchitektin Elke Luu, die mit dem Planungsbüro Obermeyer aus Wiesbaden den Raum gestaltete. Ebenso gebe es Anschlüsse und Vorrichtungen für Bühnentechnik. Projektor und Lautsprechersystem gehören zur Ausstattung. Damit sei die Mensa ein Multifunktionsraum.
Landrat Körner sprach auch schon davon, hier Veranstaltungen des Kreises stattfinden zu lassen, ähnlich wie in der Aula des Schifferstadter Paul-von-Denis-Schulzentrums.
Hinter einer beweglichen Wand befindet sich die Küche, die 180 Quadratmeter zählt. Dort wird das Essen, das von einem Zulieferer kommt, in Konvektoren fertig gegart. Im Sommer kann draußen gegessen werden.
Die Bauarbeiten an der Mensa begannen im November 2011. Probleme gab es, weil im Folgejahr das nicht fertiggestellte Dach für die Baupause im Winter nicht angemessen vorbereitet war. Regenwasser, das nach außen abgeleitet werden sollte, floss über Monate nach innen in den Rohbau. Als es im Frühjahr dann wärmer wurde, verdampfte viel Wasser und kondensierte an den Deckenbalken. Das Klima war für Schimmelsporen optimal. Diese sind für Menschen gesundheitsgefährdend, so dass Feuchtigkeit und Schimmel gründlich entfernt werden mussten.
Die Dachdecker gaben nach Angaben der Verwaltung ihren Fehler zu und meldeten den Schaden ihrer Versicherung. Dann gaben sie sich viel Mühe, um alles in Ordnung zu bringen. Bei der Eröffnung lobte der Landrat auch die Handwerker, die an Feiertagen gearbeitet hatten, um den Übergabetermin halten zu können. Erst als Messungen ergaben, dass das Gebäude frei von Sporen ist, waren die Bauherren des Landkreises zufrieden. Dass es jetzt noch kein fließendes Wasser gab, hängt ebenfalls mit der Hygiene zusammen: Sieben Monate stand Wasser in den Leitungen, die Installationsfirma will erst nach Messungen, die Keimfreiheit und Sicherheit bestätigen, die Wasserhähne wieder aufdrehen. (ghx)
Quelle:
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau - Nr. 163
Donnerstag, den 17. Juli 2014 | S. 20