Freitag, 24. Juni 2016

Kunst-LK und –GK der 10. Jahrgangsstufe zu Besuch im Städel in Frankfurt

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Am Dienstag, dem 21.06.2016, besuchten der Kunst-Leistungskurs und -Grundkurs der 10. Jahrgangsstufe im Rahmen einer Tagesexkursion das Städel Museum in Frankfurt am Main.

Dieses wurde 1815 vom Bankier und Kaufmann Johann Friedrich Städel gegründet und es gilt heute als älteste und renommierteste Museumsstiftung in ganz Deutschland. Es beherbergt unter seinem Dach einen nahezu lückenlosen Überblick über die letzten 700 Jahre europäische Kunstgeschichte.

1878 erhielt das Städel einen Neubau, in dem es auch heute noch beheimatet ist. An die Dresdner Gemäldegalerie von Gottfried Semper angelehnt, konstruierte der Architekt Oskar Sommer einen venezianisch orientierten Neorenaissancebau mit einem Kreuzgrundriss. Trotz zahlreicher Erweiterungen bildet sein Bau bis heute das Kernstück des Städel Museums.

Abgestimmt auf den Lehrplan erhielten beide Gruppen eine Führung zu den „Alten Meistern“. Los ging es mit Werken der nordalpinen Renaissance von Rogier van der Weyden und Lucas Cranach, es folgte der weltberühmte Rembrandt als Vertreter des Barocks. Aber auch Werke der jüngeren Kunstgeschichte vom Impressionisten Max Liebermann und Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner wurden in die Führung mit einbezogen und mit den „Alten Meistern“ in Verbindung gesetzt.

Der Grundkurs hatte im Anschluss an die Führung noch das Vergnügen, sich auch praktisch mit den neugewonnenen Seheindrücken auseinanderzusetzen: Die Schüler wurden vom Museumspersonal mit Stiften, Klemmbrettern, Zeichenpapier und Hockern ausgestattet und durften eine Detailstudie eines Werkes ihrer Wahl anfertigen.

Im Anschluss an die Führung besuchten noch einige Schüler mit den beiden Kunstlehrern Herrn Odermatt und Herrn Kornmann die Ausstellung zur „Kunst der Gegenwart“ im Untergeschoss des Gebäudes. Dieser erst vor wenigen Jahren neueröffneten Bereich versetzte alle zunächst in großes Staunen, noch bevor die ersten Kunstwerke überhaupt erspäht wurden: Beeindruckt dieser Gebäudeteil doch mit futuristisch anmutenden, runden Oberlichtern und einer leicht gerundeten Deckenschale, bei der sich so mancher Besucher fragt, ob er sich noch in einem Kunstmuseum oder schon im Inneren eines Raumschiffs befindet.

Nach diesem ersten Eindruck gab es hier jede Menge Kunstwerke zu entdecken, die so manchen nicht nur sprach- sondern auch ratlos machten. Was hat eigentlich ein riesiges, schwarzes Quadrat auf Leinwand noch mit Kunst zu tun? Überschreitet ein Kreuz aus Fliegenfänger-Leimrollen, auf dem sich dutzende tote Krabbeltiere befinden, die Grenzen des guten Geschmacks? Oder warum malt ein Künstler in penibler Feinarbeit und großformatig ein verwackeltes Foto ab, das wohl die meisten von uns  gleich aussortieren oder löschen würden?

Auf längst nicht alle Fragen gab es eine plausible Antwort und bei vielen der im Städel ausgestellten Werken blieb es bei Vermutungen, was der Künstler sich wohl dabei gedacht hat oder ob er sich überhaupt etwas dabei gedacht hat.

Gelernt haben wir jedoch eines: Genau hinzuschauen, die Wirklichkeit zu hinterfragen und zu akzeptieren, dass Kunst nicht immer einer inneren Logik folgen muss!

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