Damit die Premiere von „Maximal nachgefragt bei...“ gelingen konnte, begannen wir - der Sozialkunde-Leistungskurs - rund drei Wochen zuvor mit den Vorbereitungen. Dabei entstand ein neues Format, das man als Gesprächsforum bezeichnen kann, in dessen Rahmen zukünftig hoffentlich viele interessante Persönlichkeiten den Weg an unsere Schule finden werden.
Im Vorfeld konnten alle Oberstufenschüler Fragen, die sie an Kurt Beck hatten, dem Sozialkunde-LK mitteilen. Gemeinsam mit unserem hilfsbereiten und engagierten Lehrer Herrn Broscheit haben wir die besten Fragen ausgewählt, gebündelt und uns ein passendes Programm ausgedacht. So entstanden sechs Themengebiete, die auf sechs Interviewer aus unserem Kurs aufgeteilt wurden. Wir nutzten einige Sozialkundestunden, um das Programm auf die Beine zu stellen und zu proben.
Damit wir die ungewohnte Interview-Situation noch besser simulieren konnten, sprang Herr Broscheit kurzerhand für Kurt Beck ein und beantwortete uns die Fragen in der Rolle des Alt-Ministerpräsidenten. Neben Phasen hoher Konzentration brachten uns diese Proben auch sehr viel Spaß, da die Antworten oftmals nicht ganz so realistisch waren. Viele Durchläufe und Verbesserungsvorschläge sorgten schließlich dafür, dass unsere Interviewer bestens auf die Abendveranstaltung vorbereitet waren. So fehlte nur noch der Aufbau, der gemeinschaftlich gestemmt wurde: Stühle rücken, Kabel anschließen, Bühne aufbauen und dekorieren - und fertig war die Kulisse für die Premiere unserer Veranstaltung. Der Abend verlief genau nach Plan und unsere intensive Vorbereitung machte sich bezahlt.
„Politik ist für mich die Organisation des Zusammenlebens der Menschen“
Offen und ausführlich beantwortete Kurt Beck, der als kleiner Junge Astronaut werden wollte, unsere Fragen und zeigte sich auch dazu bereit, uns einen kleinen Einblick in sein Privatleben zu geben. So erfuhren wir beispielsweise, dass er ein großer 1. FCK-Fan ist und die Geburt seines Sohnes sowie die Ernennung zum Ministerpräsidenten zu den herausragendsten Ereignissen in seinem Leben zählen.
Natürlich wurden auch politische Themen angesprochen. Auf die Frage, wie er denn zu einer Partei wie der NPD - also einer rechtsradikalen Partei - stehe, antwortete Kurt Beck ganz klar und entschlossen, dass eine solche Partei verboten werden sollte, da sie die Demokratie in Deutschland zerstört.
Er zeigte sich aber auch selbstkritisch: „Ich habe die Fehler nicht erkannt“, gab Kurt Beck zu, als man ihn auf den Nürburgring und die damit verbundenen Probleme ansprach.
Insgesamt war dieser Abend ein gelungener Einstand für das neue Format „Maximal nachgefragt bei...“, bei dem sich hoffentlich auch in Zukunft noch viele einflussreiche Persönlichkeiten unseren Fragen stellen werden.
